Das Merino-Schaf liefert eine der hochwertigsten Wollarten. Weil die Nachfrage in der Mode-Industrie ungebrochen hoch ist, ist von den Qualen der Tiere nur wenig bekannt. Denn um ein geeigneter Wolllieferant zu sein, muss das Merino-Schaf eine schmerzhafte Prozedur über sich ergehen lassen.
Mit mehr als 100 Millionen Schafen produziert Australien 30 Prozent des weltweiten Wollaufkommens. Doch bevor die kuschelweiche Wolle auf unseren Körpern landet, müssen die australischen Schafe eine ganz besondere Prozedur überstehen: "'Mulesing' ist eine Methode der australischen Wollindustrie, mit tierquälerischen Methoden den Schafen ohne Betäubung das Hinterteil abzuschneiden", erklärt der Wissenschafts-Experte von Peta e.V., Dr. Edmund Haferbeck.
Ohne Schmerzmittel werden den Schafen große Fleischstücke vom Körper geschnitten.
Unsäglicher Schmerz
Dafür werden die Lämmer, nicht älter als acht Wochen, auf den Rücken gelegt und in ein Eisengestell gespannt. Ein Mitarbeiter hält den Kopf fest. Dann schneidet ein Züchter dem Tier mit einer Gartenschere und ohne Betäubung tellergroße Fleischstreifen an den Hinterbeinen und am Schwanz weg. "Jeder Laie sieht, dass bei dieser Beschneidung ein unsäglicher Schmerz verursacht wird. Das sieht sogar jemand, der mit Tieren und Tierproduktion nicht zu tun hat. Ich als Wissenschaftler kann sagen: Diese Schmerzen sind unendlich. Und zwar nicht nur während der Beschneidung, sondern auch noch Tage und Wochen danach", so Dr. Haferbeck.
Anstatt Larven und Maden vorzubeugen, werden die Fleischwunden häufig noch bevor sie abheilen können von Fliegen befallen.
Der Grund für die barbarischen Verstümmelungen ist ganz einfach: Damit Merino-Schafe mehr Wolle geben, werden sie mit besonders vielen Hautfalten gezüchtet. In diesen Hautfalten setzen sich jedoch leicht Larven und Maden fest. Mit der Beschneidung soll das Hinterteil geglättet und der Fliegenbefall weitgehend verhindert werden. "Man kann es auch auf tierschonende Weise machen", weiß Dr. Haferbeck. Allein aus Kostengründen entscheiden sich die Züchter für die barbarische Methode.
Engagement gegen "Mulesing": US-Sängerin Pink
Prominente Unterstützung
Mittlerweile setzen sich auch Prominente wie Sänger Patrick Nuo oder Pink gegen das "Mulesing" ein. Die überzeugte Rockerin und Tierrechtlerin lehnt Pelz seit langem ab und entscheidet sich meist für Leder-Alternativen. Nun macht sie sich für die Aufdeckung der unvorstellbaren Tierquälerei in der Wollindustrie stark, hat sogar ein eigenes Video gegen die grausame Prozedur veröffentlicht. Darin führt sie den Zuschauern das Leiden der Schafe in der australischen Wollindustrie vor Augen.
"Die Wollindustrie bedient sich so sadistischer Methoden, dass man sich überlegt, alle Tierprodukte aus seinem Kleiderschrank zu schmeißen."
US-Sängerin Pink
Designer aus aller Welt wollen mittlerweile keine australische Merino-Wolle mehr verarbeiten. Die jahrelangen Proteste der Tierschützer bewirken nun auch ein Umdenken bei der australischen Regierung. Sie will die Blut-Beschneidungen auf staatlichen Schaffarmen stoppen. Die Wollindustrie will 2010 nachziehen. Bis dahin müssen allerdings noch Millionen Tiere leiden.
Quelle:
ARD-Brisant
Schaut euch die furchtbaren Fotos auf der HP dazu an!!
Jetzt weiß ich auch, warum ich keine Wollsachen kaufe.