Hello emberek szeretsz,
hier spricht Euer neuester Forenwuffel. Wie meine Leuts Euch schon erzählt haben, heisse ich nun Sir Henry und ich bemüh mich redlich diesem Namen gerecht zu werden. Da hat mich Frauchen wohl gut durchschaut, trotz meiner unergründlichen Zigeuneraugen, das ich ein wahrer kleiner Herr bin und mich zu benehmen weiss, vor allem im fremden Land.
So ziemlich das Einzige, was ich bei Euch hier wiedererkenne, sind wohl die Grashüpfer, die ich zu gern jage, die sind bei uns genauso. Aber diese Fellnasen, vor allem die riesigen, die machen mir doch noch ein bisschen Probleme in der Kommunikation. Aber wie wir Adligen so sind, das kriegen wir auch noch.
Ich möcht Euch ein bisschen von meinem Tagesablauf erzählen, falls es Euch interessiert, wie ein kleiner Hund im fremden Land so ankommt.
Zum Beispiel gestern morgen, da hör ich natürlich sofort, wenn das Herrchen die Treppe hoch eilt um Frauchen zu wecken und mich zum ersten Gang abzuholen. Na da wart ich doch schon direkt an der Tür und freu mich das mein Schwänzele dafür sorgt das der ganze Sir wackelt. Wir hopsen dann ganz schnell die Treppe runter, an dem Gitter mit den großen Fellnasen vorbei - ab und an steht da ja auch nur die Ashara, von der erzähl ich Euch noch, aber manchmal eben auch der große Opa, der hat mir schon gründlich sein ganzes Gebiss gezeigt. Also renn ich da mal ganz schnell vorbei - besser ist das.
Wenn wir wieder reinkommen, dann liegt da auf der Treppe für mich schon mein Frühstück, ein Schmalz- oder Leberwurstbrot parat. Das hat Frauchen ganz schnell geschmiert und bereitgelegt, das schnapp ich mir im Vorbeilaufen, so schnell könnt Ihr gar nicht gucken. Fressen tu ich das dann oben in unsrem Zimmer, da steht meine große Stoffhütte, da kann ich immer drin liegen wenn mir das große Bett von Frauchen grad mal zu einsam wird.
Dann hör ich wie die sich unten fertig machen um zur Arbeit zu gehen und für mich ist es Zeit nochmal Schönheitsschlaf zu machen. Das machen die Fellnasen unten nämlich auch. Nun ist es unsere Aufgabe das Haus zu bewachen, damit hier keine Postboten oder noch schlimmer, Zeitschriftenverteiler und so komisch Leute die mit komischen Heften rumlaufen, eindringen können.
Ganz schnell geht die Zeit so rum und es ist 12 Uhr Mittags, wo Herrchen von der Arbeit seine Pause mit uns verbringt. Ich darf dann wieder an der Leine raus und die beiden anderen im Wechsel mit mir.
Dann wirds ein bisschen langweilig, bis wir mitbekommen, dass die beiden unten im Büro auf die Fahrräder steigen und Richtung Haus radeln - na das begleiten wir aber alle 3 mit kräftigem Gebell. Naja, alle 2, denn der Opa kann nur noch ganz heiser schreien - da schrei ich für ihn umso lauter mit.
Gestern durfte ich dann mit Herrchen Auto fahren, das war mal was, ich durft auf den Rücksitz. Da ist so eine schwarze Decke gespannt, extra für uns Fellnasen. Aber der Reissverschluss an der Mittelkonsole war ein bisschen auf. Na da musst ich doch auch mal nach vorn hopsen um mal zu sehen wo Frauchen sonst so sitzt. Leider war die Fahrt nur ganz kurz und dann waren wir auch schon bei der netten Frau die mir an meinem 2. Tag hier schon den Dreck aus dem Fell gewaschen hat. Das tat vielleicht gut, und ich hab mich riesig gefreut das ich nochmal baden durfte. Ich halte dann ganz still. Ich lass mich auch bürsten und wenns ziept hört sich gleich auf und macht das ganz vorsichtig. Ich bekomm dann auch einen Keks, darum lieb ich sie, sie ist soooo nett.
Frisch gestriegelt und gut duftend kam ich dann freudestrahlend zu Haus rein und hab intensiv Frauchen begrüßt.
Dann musste ich Herrchen im Büro oben bewachen, das mach ich indem ich mich unter dem Schreibtisch zusammenrolle und geduldig warte bis er so seine ganze Post gelesen hat.
Kaum war er fertig, gings auch schon wieder an der Leine nach draussen. Und da war der Opa schon mit Frauchen an der Leine. Die zockelten so vor uns her und der hat mich erst gar nicht bemerkt. Erst als ich lauter gemiekst hab, drehte er sich mal um und hat mich gesehen. Der ging dann aber mit Frauchen vorweg und wir hinterher, ich hab jeden Grashalm beschnüffelt den er auch angeschaut hat, der hat das ja nich ohne Grund gemacht.
Daheim durft ich dann in den Garten und da war sie, die Ashara schon. Endlich hab ich mal geschnallt was sie von mir will - ein Wettrennen! Na da hab ich doch gern mitgemacht und wir sind in einem Affenzahn durch den Garten geflitzt bis wir aber sowas von müde waren, alle beide...eigentlich ist die ganz nett, vor allem wenn sie nicht mit dem komischen runden Ding spielen will das Herrchen "Ball" nennt. Der war gar nicht da, den hat Herrchen wohl versteckt.
Nachdem Herrchen und ich dann noch ein wenig Büroarbeit gemacht haben, bekam ich meine Tablette in einer Scheibe Salami und meine Futterportion, die immer zu klein ist!
Wenn es dann schon dunkel ist, geh ich mit Herrchen noch eine Runde nach draussen und dann, dann kommt Frauchen und legt sich mit mir in das größe Bett. Wie so oft hatte sie gestern Stöpsel in den Ohren, mit so einem grünen Kabel dran, da kommen Stimmen raus die ich höre wenn ich dicht ran komme. Na die hab ich ihr gestern einfach aus den Ohren gezogen, sie sollte lieber knuddeln und das bitte beidhändig, das hab ich ihr dann schon gezeigt wie ich das haben möcht. Kuscheln und Schmusen ist dann angesagt, das mag ich besonders gern, da kann ich mich ganz an ihren Hals schmiegen und auch mal das Kinn küssen.
Wir haben dann fest geschlafen bis ich um 3 Uhr nachts was gehört habe - na wenn das Eindringlinge waren, dann hab ich die aber gründlich verjagt.
Heute morgen dann musst ich Herrchen nach dem Frühstück noch beim Bügeln helfen. Dieses zischende Ding fand ich dann sehr interessant - und es hört sich auch gar nicht mehr so furchterregend an wie die Flasche, bei der ich mich neulich so sehr erschreckt hab.
Nun hab ich Euch ganz viel berichtet und hoff, Ihr werdet mir wieder mal zuhören, denn ich hab ganz viel zu sagen. Schiesslich ist das alles ganz neu für mich - aber alles soooo interessant
Noch einen schönen Abend Euch allen
Euer Sir Henry