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Gesendet: Mittwoch, 22. Mai 2013 00:20
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SCHWEINFURT/SCHWEBHEIM
Wohin mit den Army-Haustieren?
Tierheim befürchtet Abgabewelle von Hunden und Katzen, wenn die US-Armee geht – Präventionsprogramm schließen
Hinter Gittern: Das Team vom Schwebheimer Tierheim hofft, dass nur wenige Haustiere der US-Militärangehörigen nach dem Abzug abgegeben oder ausgesetzt werden.
Was passiert eigentlich mit den Haustieren der US-Amerikaner, wenn die aus Schweinfurt abziehen? Mehr als 1000 Hunde und Katzen sind bei der US Army Garrison (USAG) Schweinfurt registriert. Im Tierheim in Schwebheim hat das Team schon Angst vor einer riesigen Abgabewelle – Erfahrungen aus Kitzingen und Würzburg nähren die Befürchtungen. Doch die US-Veterinäre versuchen, vorzubeugen.
Drei Viertel der registrierten Haustiere sind Hunde, ein Viertel Katzen, Kleintiere halten die Amerikaner praktisch nicht. Die Zahlen hat Johannes Saal, Vorsitzender des Tierschutzvereins Schwebheim, von den Tierärzten der Schweinfurter Vet Station, der army-eigenen Tierarztpraxis. Denn die US-Tierärzte und die Schwebheimer Tierschützer haben sich bereits getroffen, um gemeinsam zu verhindern, dass Soldaten ihre Haustiere einfach in der Wohnung sitzen lassen oder aussetzen.
Hunde und Katzen, einfach in der leeren Wohnung zurückgelassen – dieses Bild hatte sich 2006 den Mitarbeitern des Kitzinger Tierheims geboten, als die US-Armee abzog. „Viele Tiere hat man auch einfach rennen lassen, besonders Katzen“, erinnert sich Tierheimleiterin Angela Drabant. Doch eine ausgesetzte Katze führe kein befreites, wildes Leben. Besonders dann nicht, wenn sie keine Krallen mehr hat – eine in Amerika erlaubte Maßnahme, um den Stubentigern das Kratzen unmöglich zu machen. „Katzen verwildern sehr schnell, dann kriegt man die nicht mehr“, sagt Drabant, „ohne Krallen sind einige wirklich elend verendet“.
Der Tatsache, dass Haustiere in der freien Wildbahn nicht überleben können, ist sich Captain Andrew Schrader von der Schweinfurter „Veterinary Treatment Facility“ bewusst. „In der Regel verhungern ausgesetzte Haustiere oder erliegen einer Verletzung, anstatt ein neues Heim zu finden“, sagt der Tierarzt. Und Schrader weiß: „Ausgesetzte Haustiere waren bei früheren Schließungen von Militärbasen ein Problem.“ Mitarbeiter der Schweinfurter Vet Clinic hätten vorher am Standort Würzburg gearbeitet – aufgrund ihrer Erfahrungen wolle man in Schweinfurt nun vorbeugen.
Die wohl wichtigste Maßnahme: Kein Tierhalter soll Deutschland verlassen dürfen, ohne das Tier bei der Vet Station vorzuführen. Wenn Hund oder Katze mit in die Staaten kommen soll, gibt's von den Tierärzten ein Gesundheitszeugnis. Wenn die Soldaten und Angehörigen ihr Tier nicht mitnehmen wollen oder können, müssen sie schriftlich nachweisen, dass das Tier ein neues Zuhause hat. Erst dann gibt es das OK von den Tierärzten, und „ohne das kann kein Soldat den Standort verlassen“.
Voraussetzung, dass die Taktik funktioniert: Die Tiere müssen registriert sein. Schon seit Monaten trommele man bei seinen Leuten, dass Hund und Katze aktenkundig sein müssen. Anfang 2013 schätzte Schrader noch, dass etwa zehn Prozent der Tiere auf keinem Zettel vermerkt sind. Mittlerweile ist er zuversichtlich, nahezu alle Haustiere registriert zu haben.
Für Tierhalter, die ihre Schützlinge nicht mitnehmen, haben die Schweinfurter Veterinäre außerdem eine Internetseite eingerichtet (
www.schweinfurt.army.mil/support/vet/adoption_pets.htm). Die Adoptionsseite ist seit einem guten Monat online. „Für sechs Haustiere konnte so ein neues Zuhause gefunden werden“, so Schrader.
Finanzielle Hilfe
Außerdem versucht die USAG Schweinfurt, den Tierhaltern finanziell unter die Arme zu greifen. Alle Gesundheitszeugnisse sind kostenlos. Die Kosten für den Heimtransport müssen die Soldaten und ihre Angehörigen aber selber bezahlen, für einen großen Hund können da mehrere Hundert Dollar zusammenkommen. Johannes Saal vom Tierschutzverein Schwebheim versteht das nicht. „Da kommt sogar jemand und wickelt Klebeband um die Schränke, aber für die Tiere müssen die Soldaten selber bezahlen.“
Deutsche und amerikanische Tierschützer wollen zusammenarbeiten. Treffen zwischen Tierärzten der USAG und dem Schwebheimer Tierheim-Team haben schon stattgefunden. „Ich habe maximal Platz für 28 Hunde“, sagt Tierheim-Leiterin Birgit Forisch. Bei gut 750 Army-Hunden wären diese Plätze schnell besetzt.
Von unserem Redaktionsmitglied Nike Bodenbach
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Mit vielen tierfreundlichen Grüßen
Claudia Gräf
Katzenhilfe in und um Würzburg e. V.
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