http://CollieCocker.iphpbb.com/

Aktuelle Zeit: 29.03.2024, 12:25

Alle Zeiten sind UTC




Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: 10.03.2010, 21:21 
Offline
Forenchefin
Benutzeravatar

Registriert: 02.10.2006, 19:25
Beiträge: 95333
Wohnort: Schweskau
Keinen Zwang und keine Gewalt in der Erziehung


Oft wird mir unterstellt, ich sei nicht tolerant genug.

Ich könne doch akzeptieren, dass ein gut angesetzter Leinenruck manchmal wirklich besser sei. Was ist denn sooo schlimm daran, werde ich gefragt.

Ich könne doch akzeptieren, dass man nicht alle neuen Erkenntnisse mit einbezieht, denn das hat ja schon 100 Jahre und mehr anders geklappt.

Da gäbe es doch diese Rangordnung unter Hunden und das sei kein mobben sondern völlig normales ( nur bei den Menschen aus Mitleid falsch gesehen) Omegahund oder eben Alphahundverhalten.

Das sagen doch auch die großen Hundegurus, dass manche Hunde eben mit "Heititeiti" nicht erzogen werden können.

Und da gäbe es so viele Halter, die keinen Hund wollen, der kommt, weil es Leckerchen gibt. Der Hund habe so zu kommen.


Da gibt es die Halter, die meinen Aggressionen verschwinden damit, dass man die Hunde eben konsequent "Kommandos" ausführen lässt.
Dann erst erkennt der Hund, wer wirklich der Führer ist.

Dann gibt es die Meinung, wer ohne Druck arbeitet, der setzt dem Hund keine Grenzen.

Dann gibt es die Meinung, das Hunde deutliche Grenzen gesetzt bekommen müssen. Die sind dann angeblich immer gewaltfrei. Fragt man nach wie es denn gemacht werden soll, dann fallen nette Vokabeln wie "touchieren" oder "verbal einschränken" oder "Leinenimpulse geben".
Wenn man dann aber sagt, das ein "schubsen" oder "mit dem Fuß treten " nicht gewaltfrei sei, dann wird gekontert, dass Hunde untereinander ja auch nicht pingelig seien.



Das könnte ich stundenlang so weiter ausführen.


Ich bezeichne mich als Tierschützerin. Diese Bezeichnung hat keinen besonderen Ruf. Ich weiß.
Aber ich finde kein besseres Wort für das, was ich möchte.
Und das möchte ich schon seit ich Kind bin.

Ich möchte ein Sprachrohr für Tiere sein.
Denn könnten sie reden, dann würde manch einer sich erschrecken ( auch ich) :oops: .

Ich wuchs mit Tieren auf. Meist sog. Nutztiere ( Enten, Hühner, Kaninchen............). Wir hatten aber auch Hund und Katzen.

Ich liebte sie, wie man als Kind diese Fellknäule liebt.
Unser Rotti kam 1961 und von da an lebte ich auf dem Hundeplatz.

Manch einen Schrei dieser wunderbaren Hunde, werde ich nie wieder vergessen.
Stark sollten sie sein und nach Möglichkeit die besten Schutzhunde.
Trainer, die sich mit Hunden ja auskannten, legten Stachelhalsbänder um, damit das "Aus" besser erlernt wurde. Es wurden Lederriemen um den Bauch ( ich glaube sogar um die Hoden :?: ) gezogen und die Hunde gedrillt.

Unser ( von meinem Onkel) Rotti hatte keinen "Biss", aber er ging weiter auf den Platz, damit er gut "untergeordnet" wird. "Platz" muss sofort und korrekt ausgeführt werden. Wenn nicht, dann tritt man dicht oben am Hals auf die Leine, ob das Genick knirscht oder nicht.
Dem muss man schon zeigen, wo es langgeht.

Nach 2 Jahren war das dann vorbei, aber auf den Platz gingen wir immer noch, denn man musste ja fachsimpeln über die anderen Hunde.

Damals sah ich diese Augen der Hunde, die zu Beginn noch flehentlich zu ihren Haltern schauten. Später dann waren diese Augen leblos :-(

Aber manchmal schwor ich mir schon damals, dass es meinen Hunden so nie gehen sollte, wenn ich mal einen bekommen würde.

Ich bekam einen! Einen schwarzen Cocker über etliche Umwege aus 4. Hand und erst 11 Monate alt.

Da war ich 17! Von Trainern wollte ich nichts wissen und dieser Hund wurde ohne Trainer erzogen.
Leider mit meinem großen Unwissen.
Das sie nicht alleine bleiben wollte, nach 4 Halterwechseln, betrachtete ich als "undankbar" ( dafür schäme ich mich heute noch). Sie hat die ganze Wohnung um dekoriert.
Sie zog wie ein Stier an der Leine und mein Onkel stand sofort mit einem Stachelhalsband parat. Das war 1972.
Sie trug es 2 Tage. Dann waren meine Mutter und ich uns einig, dass wir das nicht wollten.

Sie wurde 12 1/2 Jahre und lernte im ersten Jahr sehr viel und war eine kindernärrische Cockerine . Brav, gut erzogen und lief immer und überall ohne Leine.

Dann kam eine Westiehündin vom Züchter zu 3 kleinen Kindern zu uns.

Eine ganz liebe einfach zu lenkende Hündin die 13 1/2 Jahre alt wurde.

Danach kam eine Hündin von einem Massenvermehrer und nicht auf Menschen geprägt. Sie musste ich eingezäunt sozialisieren können, also suchte ich Hundeschulen. Das war 1998 und es gab fast überall noch die 08/15 Erziehung.

Ich habe Hundeschulen aufgesucht, beobachtet und was ich sah, war der blanke Horror. Auch was mir empfohlen wurde. :shock: :-(

Dann endlich hatte ich wohl jemanden gefunden, die als Vereinstrainerin gerade dabei war, sich selbständig zu machen. Denn sie wollte diese starre Erziehung auch nicht mehr praktizieren.
Was war ich froh jemanden gefunden zu haben.

Mit Momo klappte alles recht gut in der Hundeschule, nur einmal bot sie mir ein Stachelhalsband an, weil Momo ( Beardie-Goldiemix) mich auch oft zog.

Dann zog Maja bei mir ein.

Sie war völlig unterernährt und hatte nie eine Erziehung genossen und die letzten Monate in einem Riesenzwinger verbracht. Dort war sie unter 30 anderen Hunden eine der Kleinsten und wurde ständig gemobbt.

Die ersten Gassigänge waren schrecklich. Sie schrie wie am Spieß bis sie auf ein Feld kam, ähnlich wie beim Spurlaut. :roll:
Sie zog wahnsinnig und man sah uns nur rennend mit dem Hund :hundi

Auch sie kam dann in die Hundeschule. Kam ihr aber dort ein Hund zu nah, dann bellte sie. Auf dem Platz mussten alle Hunde angeleint sein und Kontakt untereinander war nicht erlaubt.

Bei den typischen Kreisübungen mit den "Unterordnungen" schnappte sie immer in die Luft, wenn einer zu nah kam. Ich sah das mit Besorgnis. Die Trainer und auch andere Kursteilnehmer forderten immer wieder, dass ich das scharf bestrafen müsse.

Also liefen alle Hunde immer an uns vorbei und sobald Maja aufstehen wollte oder knurren oder..., dann musste ich den Hals hochreissen und "pfuiii ist das " scharf sagen :shock: :shock:
Mich guckten diese Augen immer an und ich war nicht wirklich mit Überzeugung dabei.
Es wurde immer schlimmer und Maja begann schon bald andere Hunde aus großem Abstand anzubellen und wie wild in die Leine zu gehen.

Dann meinten meine Trainer, wenn ich das jetzt nicht endlich mal überzeugend ( von innen heraus) meinem Hund vermitteln würde, dann soll ich mich nicht wundern, wenn sie irgendwann mal so beschädigend beisst, dass ich sie einschläfern lassen muss.

Ich konnte es nie, denn sie beschwichtigte ohne Ende. Ich wusste damals noch nichts von CS :oops: . Und meine Trainer bezeichneten das als "auf dem Kopf rumtanzen und Versuche mich einzuwickeln" :-|

Eines Tages machten wir mit der Gruppe einen Waldspaziergang und ein kleiner Jack Russel kam einen Weg von rechts. Maja bellte. Meine Trainerin nahm mir den Hund aus der Hand und machte kehrt und ging wieder auf den Terrier zu. Als Maja nach vorne an der Leine wollte, ruckte sie so doll, dass Maja durch die Luft flog und auf dem Rücken landete. :cry:

Maja hat mich angeschaut und da waren so viele Fragen...............................

Wir haben den Erziehungskurs abgebrochen und ich suchte neue Wege.

Die habe ich gefunden und man hat mir sehr genau erklären können, das falsche Methoden meine Maja noch mehr versaut haben.
Und was viel schlimmer war, sie hat mir vertraut und ich habe ihr nicht beigestanden.

Im Welpenkurs mit Abby erlebte ich ähnliches.

Sie war ängstlich und wenn es zu wild wurde, versteckte sie sich bei uns. Dann kam die Trainerin und sagte, das der Hund das lernen müsse und wir sie nicht schützen dürften. Wir sollten sie dann immer wieder in die Mitte setzen.

Das einzige was Abby gelernt hat, das wir ihr keine Sicherheit geben.

Wir sind dann an eine Trainerin gekommen, die schon etwas Ahnung von Angsthunden hatte. Die wiederum vermittelte uns eine Trainerin, die Tellington Touch machte. Und dann erfuhr ich so ab 2000 Namen von Trainern, die andere Wege gingen.

Dafür bin ich sehr dankbar.
Ja ich habe viel Geld investiert.

Ich habe gelernt, das was manche Trainer auf ihrer HP oder in ihren Büchern stehen haben, nicht immer das ist, was sie wirklich machen.

Wir besuchen seit der Zeit immer wieder Hundeplätze und beobachten die Umgangsarten mit den Hunden.

Und ich sehe die Augen der Hunde, die immer wieder fragen: "Warum guckt ihr so stillschweigend zu?". :-( :oops:

Und ich bin Tierschützerin aus dem Grunde. Nicht um zu retten :!: Nicht um zu vermitteln :!:

Tierschutz fängt in der Erziehung an und nicht erst, wenn Hunde nicht mehr gewollt sind :!:

Hunde haben Gefühle.

Gut, ich dem Falle habe ich wenig Toleranz :!: Aber damit kann ich besser leben als mit Ignoranz.

Leider aber sehen viele gar nicht mehr, dass sie etwas ignorieren.

_________________
Grüße von Bea mit all ihren Tierschutztieren

Alphonse de Lamartine
„Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere. Man hat ein einziges Herz oder gar keins.“
―Alphonse de Lamartine



Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 10.03.2010, 21:21 


Nach oben
  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Dieses Thema ist gesperrt. Du kannst keine Beiträge editieren oder weitere Antworten erstellen.  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

keine Anfrage für einen Engel!
Forum: Tiervermittlung / Gästebereich
Autor: Joey
Antworten: 4

Tags

Erde, Forum, Hund, Liebe, NES

Du darfst neue Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Hund, Haus, Erde, Liebe, NES

Impressum | Datenschutz