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BeitragVerfasst: 15.06.2013, 19:04 
Zitat:

Von: Freundeskreis Bruno Pet e.V. [mailto:spenden@freundeskreis-bp.de]
Gesendet: Samstag, 15. Juni 2013 10:38
An: spenden@freundeskreis-bp.de

Betreff: Kastrationen Miercurea Cuic



Liebe Unterstützer und Freunde von Bruno Pet,



anbei übersenden wir euch einen Brief von Meli aus Miercurea Ciuc mit ihren Gedanken wie wichtig die Kastrationen an Straßenhunden und Privathunden sind.

Wir hoffen auf eure Unterstützung für unsere Arbeit vor Ort,



Liebe Grüße

Britta vom Bruno Pet – Team

www.brunopet.de




Momentan ist Ebbe in der Kasse, klingt so locker, ist es aber nicht. Sämtliche Baupläne sind auf Eis gelegt
und die Handwerker können aus finanziellen Gründen nicht weiter beschäftigt werden. Das macht mich
traurig, denn der Plan, Zone 4 endlich dem Erdboden gleich zu machen, ist in weite Ferne gerückt. Der
Sprinter braucht TÜV und steht in Reparatur und müsste erneut als Tiertransportfahrzeug abgenommen
werden, doch woher das Geld nehmen?
Schlimmer noch ist aber, dass wir die geplante Kastrationsaktion für den Juli fast absagen mussten. Es war
immer schon schwierig die Kosten der Kastrationsaktionen über gezielte Spendenaufrufe abzudecken,
immer schon, aber so wenig wurde noch nie dafür gespendet. Ich sitze hier und frage mich warum das so ist.
Wie kann ich euch näher bringen, wie wichtig Kastrationsaktionen sind?


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Natürlich, wenn man den Blog verfolgt, wenn
man sich regelmäßig die Hundeseiten ansieht,
stellt man fest, dass es ständig neue Hunde
gibt. Momentan schwankt die Anzahl an
Hunden zwischen 300 und 350, doch das
relativ konstant. Es gab Zeiten in diesem
Tierheim, da hatte ich bei 500 aufgehört zu
zählen, ich konnte es nicht ertragen. Bei den
Neuzugängen wurden auf der offiziellen
Statistik die Welpen nicht mal aufgeführt. Sie
kamen und starben und die, die es geschafft
haben waren halt zu viel. Über die Differenz
zwischen Tierheimbestand auf dem Papier und
dem tatsächlichen Tierheimbestand wurde
dann gegrübelt. Mit der Zeit verbesserte sich
die Lebenssituation, die medizinische
Versorgung, das Futter, die Betreuung und die
Überlebensrate stieg kontinuierlich. Seit es
aber die Welpenquarantäne gibt und die Hygienemaßnahmen von den Mitarbeitern verinnerlicht wurden,
schaffen es zum Glück die allermeisten. Ich habe also leider keine konkreten Zahlen aufzuweisen, da die
komplette Statistik rund um die Welpen aus den letzten Jahren fehlt, aber ich kann trotzdem sagen, es sind
deutlich weniger Welpen als früher. Klar, an Tagen wo man mit Hunden überschüttet wird. hat man das
Gefühl, in Hunden zu ertrinken und dass alle Bemühungen nichts bringen. Aber wenn man sich an einem
ruhigen Tag die gesamte Situation über die letzten Jahre anschaut, merkt man, dass es ganz und gar nicht
so düster aussieht.

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Auch in der Nachbarschaft tut sich was.
Inzwischen sind viele der Hunde in Vacaresti
kastriert, die hat Andras nach und nach bei den
Kastrationsaktionen vorbeigebracht. Es ist ein
Örtchen, in dem Andras ein Grundstück hat,
dort lebt auch Tilda wieder. Aus dem Dorf, in
dem Ibi wohnt, kamen bei der letzten
Kastrationsaktion 5 Hunde, ein Anfang. Rund
um Tibis Zuhause dürfte kaum noch ein
zeugungsfähiger Hund oder eine unkastrierte
Katze leben. Auch aus Johannas Umfeld waren
Hunde bei der Kastrationsaktion dabei.
Schaut man ein paar Kilometer weiter weg, so
sieht man im Süden die Stadt Tusnad und im
Norden die Stadt Balan. Die letzte
Kastrationsaktion in Balan wurde von der Schülerfirma Kidsfordogs finanziert. Aus Balan wurde freudig ein
Rückgang der Welpenanzahl berichtet, es war bereits die 2. Kastrationsaktion. Gleichzeitig wurde aber auch
danach gefragt, ob denn die noch vorhandenen Welpen ins Tierheim in MC mitgenommen werden können.
Ich erwähne das deshalb, weil es zwar nicht beweisbar, aber trotzdem jedem klar ist, dass Hunde aus
Nachbargemeinden eingefangen und in Miercurea Ciuc ausgesetzt werden. Es ist also sinnig, auch
gleichzeitig in Nachbarstädten aktiv zu werden, obwohl es in MC noch großen, riesengroßen
Handlungsbedarf gibt.
Ein Fass ohne Boden - wieder bei Null anfangen - das sind Gefühle, die einem oft im Tierschutz begegnen.
Man bekommt eben auch selten die Zeit, sich zu besinnen, den Kopf frei zu bekommen und das Positive zu
sehen. Aber es ist da, die Wandlung in eine bessere Zukunft hat nicht nur begonnen, sie ist in vollem Gange.
Nun gut, ich möchte aber auch nicht verschweigen, dass wir uns dafür auch täglich ziemlich abrackern. Und
weiter muss ich dazu sagen: wenn wir uns nicht kontinuierlich bemühen, wird alles zum Stillstand kommen
oder sich gar zurückentwickeln.

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Aber das ist noch ein ganz anderes Thema, das
Thema war die Wichtigkeit und Effektivität der
Kastrationsaktionen, obwohl das auch
miteinander verwoben ist.
Ich glaube, dass die Berichterstattungen der
letzten Monate über Hundemassaker und
Hundefängerfirmen, die durch die Städte ziehen,
insgesamt doch sehr abgeschreckt haben. Ich
kann nur von MC berichten, denn hier sind wir
aktiv. Die Stadt unterstützt unsere Arbeit nicht,
zumindest nicht bei dem eigentlichen Aspekt, der
auf lange Sicht Erfolg bringt - nämlich den
Kastrationen. Die Stadt bezahlt lediglich einen für
diesen Tierheimbetrieb sehr kleinen, kaum
spürbaren Beitrag an die Fundatia Pro Animalia
für die Versorgung der Tierheimhunde. ABER die
Stadt boykottiert unsere Arbeit auch nicht und
das reicht doch erst einmal völlig aus, um nicht
zu verzagen und weiter unser Werk zu tun. Was Zusagen von Seiten der rumänischen Behörden wert sind,
kann man sich an anderen Orten anschauen - nix. Da bin ich doch ganz zufrieden, wenn man still sich
gegenseitig in Ruhe lässt und superfroh, wenn Nachbarstädtchen an die Türe klopfen und fragen, ob man
auch zu ihnen kommen würde.
Natürlich ist unser Ärger groß, wenn die Hundefänger einen kastrierten Hund ins Tierheim bringen. Ganz
besonders, wenn dieser dann noch eine Ohrmarke trägt. Doch das ist, gemessen an der ganzen Anzahl der
Aufnahmen, sehr selten. Die allermeisten Hunde sind unkastriert und das macht klar - wir müssen unbedingt
noch mehr in diese Richtung tun.

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Ich muss auch sagen, dass ich ganz
persönlich wenig Sinn in meiner
Arbeit sehen würde, wenn wir
schlicht nur Hunde aufnehmen,
versorgen und wenn möglich
ausreisen lassen würden. Das
ändert das Streunerproblem in
keinster Weise, kein bisschen. Die
Anzahl der Hunde würde weiter und
weiter steigen, bis irgendjemand
wieder entscheidet, die Hunde zu
töten. Auf lange Sicht ist das
Vermitteln in andere Länder auch
nicht mehr in dieser Größenordnung
möglich, irgendwann ist auch die letzte Bude voll. Jeder Tierschützer weiß, dass es immer schwieriger wird
und sich die Behörden von Einreiseländern immer mehr gegen die Vermittlung von Auslandshunden stellen.
Wenn also einem das Herz nicht sagt, dass man so viel Tierleid verhindern muss und der Verstand nicht
sagt, dass man so viel Tierleid nicht beherrschen kann, wird der Tag kommen, wo man durch die äußeren
Umstände gezwungen, wird zu handeln und dieser Tag wird schrecklich sein.


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Man kann in solchen Ländern aber nicht einmarschieren
und mal eben kurz alles umkrempeln. Zwar erkennt der
Verstand die Logik der Lösung, aber das Ganze hat
Ecken und Kanten. Nehmen wir die Stadt Bukarest mit
ungefähr 40 000 Streunerhunden als Extrembeispiel.
Davon sind 25 000 Hunde kastriert, bleiben 15 000, die
noch kastriert werden müssen. Pro Kastration rechne ich
jetzt 20 Euro - macht 300 000 Euro. Sagen wir mal, die
Stadt ist bereit 300 000 Euro für ihr Streunerproblem
auszugeben. Wie viele Leute des Stadtrates würden wohl dafür stimmen, 300 000 Euro auszugeben um
schließlich 40 000 kastrierte Hunde auf den Straßen zu haben. Ein wirklich routinierter Tierarzt schafft es,
maximal 20 Hunde am Tag zu kastrieren. Er braucht also 750 Tage - am Stück - um diese Hunde zu
kastrieren, also ca. 2 Jahre, in denen sich die noch unkastrierten Hunde immer weiter vermehren. Um das zu
verhindern müssten also ca. 10 Tierärzte gleichzeitig 3 Monate lang rund um die Uhr kastrieren. Nicht
vergessen - 10 Tierärzte, 3 Monate - 300 000 Euro reine Kastrationskosten (kommen noch
Verpflegungskosten, Hundefänger, Bertreuung, Druckkosten für Flyer, Übernachtungskosten,
Räumlichkeiten und Nebenkosten, etc dazu) - und die Stadt darf sich dann über 40 000 kastrierte
Straßenhunde glücklich schätzen. Nun ja, da ist es schon schwierig zu überzeugen. Die Zahlen habe ich
übrigens aus einer rumänischen Zeitung, in dem Artikel wurde für Kastrationen geworben. Das ist schon
länger her, ich weiß nicht, ob die Zahlen so stimmen, aber es zeigt, dass trotz der ernüchternden Rechnung
etwas getan wird. Es zeigt aber auch, dass die Behörden alleine die Kastrationen wohl niemals komplett
finanzieren werden.

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Das war jetzt wirklich ein extremes Beispiel, doch es macht
trotzdem recht gut deutlich, welche Ausdauer man an den Tag
legen muss, wenn man mit Kastrationen erfolgreich dem
Streunerproblem begegnen will. Die gleiche Ausdauer braucht
man, wenn es darum geht, Gewohnheiten zu ändern, zu
sensibilisieren und ein Umdenken zu bewirken. Es erinnert
mich immer an die Kompetenzstufen und ich halte mich
oftmals daran fest, damit ich nicht einfach rückwärts umfalle
vor Fassungslosigkeit. Aber es ist so, viele Menschen leben
hier nun mal ganz anderes, ihr Umgang mit Tieren ist anders,
sie brauchen ihre Zeit, es erst zu lernen. Lernen, ein Tier als
fühlendes Wesen anzuerkennen, es als solches Wesen
wahrzunehmen, nach diesen daraus resultierenden
Bedürfnissen zu handeln und als Mensch die Verantwortung
zu übernehmen. Immer öfter kommt es inzwischen vor, dass
sie selbst sehen, selbst erkennen, auf uns zugehen um nach
Hilfe zu fragen oder uns wenigstens zu informieren, wenn ein
Tier Hilfe braucht.

Bild

Immer wieder werden Hunde im Tierheim von MC von
Privatleuten abgegeben, weil sie inzwischen zu viele
Hunde haben. Die anderen Hunde dieser Leute werden
vom Tierheimtierarzt kastriert. Es freut mich, dass dieses
Angebot inzwischen oftmals dankbar angenommen wird
und nicht lange diskutiert werden muss. Also nicht nur
zur Kastrationsaktion werden Hunde und Katzen, die
nicht im Tierheim leben, kastriert. Doch scheint bisher
eine solche Aktion nötig zu sein, um zu animieren.
Positive Entwicklungen, man muss nur genauer
hinschauen. Früher wurden hier stumpf alle Hunde
angenommen, man hat nicht mal gefragt, woher sie
kommen oder wer der Abgeber ist. Heute wird ein
Formular ausgefüllt, bei Privathunden nach anderen
Hunden gefragt, Mütter von abgegebenen Welpen oder
weitere im Haushalt lebende Hunde kastriert. Trotzdem ist man hier kein Buhmann, im Gegenteil! Weder
haben Formular noch Fragen abgeschreckt, man kam ins Gespräch und wieder ist einer mehr kastriert :)
Steter Tropfen höhlt den Stein und beim Thema Höhle, neulich wurde ein Hund aus einem Kanal gezogen.
Irgendein Schlaumeier hatte den Gullideckel geklaut. Er trug ein Halsband und so waren wir so frei, dem
Burschen nach der erfolgten Kastration die Chance zu geben, vom Auffindeort aus nach Hause zu laufen.
Mir fällt nun wirklich kein Grund ein, einen Hund, natürlich in entsprechender Verfassung, nicht zu kastrieren,
nicht hier, nicht in einer solchen Lebenssituation wie in Rumänien. Ich könnte natürlich noch aufzählen,
welche weiteren Vorteile es für den Hund selbst noch mit sich bringt, wenn man z.B. nicht mitten im Winter
auf der Müllkippe Welpen durchfüttern muss. Doch ich finde allein die Tatsache, dass man mit
Kastrationsaktionen bei entsprechender Kontinuität das Elend unzähliger Straßenhunde eindämmen kann,
Grund genug nicht müde zu werden, in diesem Thema voranzuschreiten. Und wenn ich jetzt nach hinten
gehe und Olga und ihre Hunde auf der Müllkippe besuche, rennen da keine Welpen mehr herum. Das macht
mich froh und hoffnungsvoll.

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Die Kastrationsaktion im Juli kann nun doch stattfinden, allerdings sehr verkürzt. Über Unterstützung unserer
Kastrationsprojekte würden wir uns sehr freuen. Aktuell suchen wir für die letzte Aktion noch finanzielle Hilfe:
http://www.freundeskreis-bp.de/kastration0613.php

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 15.06.2013, 19:04 


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BeitragVerfasst: 15.06.2013, 20:27 
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Registriert: 02.10.2006, 19:25
Beiträge: 95333
Wohnort: Schweskau
Kastratationen sind für mich das Hauptthema im Tierschutz, wenn es vor allen Dingen um die östlichen Länder geht.

Ganz wichtig, dass man da unterstützt wie auch immer. Es reichen ja oft "Klickaktionen" um Gelder heranzuschaffen. Klar, nicht jeder kann was geben. Aber jder der ins Netz schaut, kann klicken.

Deshalb nicht andere machen lassen, auch selber aktiv werden und so helfen. Die Tiere werden dadurch weniger Leid erfahren.

_________________
Grüße von Bea mit all ihren Tierschutztieren

Alphonse de Lamartine
„Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere. Man hat ein einziges Herz oder gar keins.“
―Alphonse de Lamartine



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